Archivfoto: Mirco Metzler/Die Knipser

Im Tarifkonflikt zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz e.V. stehen wochenlange Stillstände des Nahverkehrs unmittelbar bevor. „Die letzten Hochrechnungen der Urabstimmung sind bereits jetzt schon so deutlich, dass mit einem vorzeitigen Ende des Tarifkonfliktes nicht mehr zu rechnen ist“, teilte der zuständige Verhandlungsführer von ver.di Marko Bärschneider am Mittwoch in Mainz mit.

Die VAV sei bislang trotz der massiven Ausfälle im Nahverkehr nicht bereit, den Beschäftigten einen echten Inflationsausgleich anzubieten, was im Kern zu einem raschen Ende der Arbeitskämpfe führen könnte. Im parallellaufenden Tarifkonflikt mit dem kommunalen Arbeitgeberverband KAV Rheinland-Pfalz hingegen, könnte es vorsichtig gesprochen in die Richtung einer schnellen gemeinsamen guten Lösung gehen, andernfalls drohe auch hier die Einleitung der Urabstimmung, sollte man sich am 12.03.2024 nicht einigen können, erläutert Bärschneider die derzeitige Situation der beiden Tarifkonflikte.

Der Tarif- und Branchenexperte von ver.di Christian Umlauf fürchtet hingegen, insbesondere beim VAV-Tarifkonflikt der Privaten, eine wiederholte jahrelange Hängepartie. Diese könne sich bis zur kommenden Landtagswahl hinausziehen. Grund dafür sei das Zugeständnis der Landesregierung an die Tarifvertragsparteien, einen Personalkostenausgleich-Index in Rheinland-Pfalz auf den Weg zu bringen. „In anderen Bundesländern wird dies bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt, bei uns ist es trotz Absprachen, immer noch nicht erfolgt. Das führen die Arbeitgebervertreter immer wieder als Argument an, weshalb sie sich nicht in den Tarifverhandlungen bewegen können“, so Christian Umlauf.

„Wir werden daher den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen müssen. Was dazu führen wird, dass ab sofort auch mit unangekündigten Streikmaßnahmen aus dem laufenden Fahrbetrieb gerechnet werden muss“, so Bärschneider abschließend.

Für Montag, 11.03.2024 wird ver.di zu einer digitalen Pressekonferenz einladen, in welcher sowohl das Ergebnis der Urabstimmung als auch die weiteren Schritte mitgeteilt werden.