Fotos: privat

Seit Jahren steht ein Grundstück in Gundersheim im Fokus der Behörden wegen mutmaßlicher Tierquälerei. Trotz wiederholter Hinweise und Beschwerden an die Kreisverwaltung und Veterinäramt blieb die Lage unverändert, bis vor kurzem endlich Maßnahmen ergriffen wurden.

Schon im Jahr 2022 wurden erste Berichte in den Medien über fragwürdige Zustände auf dem Grundstück bekannt. Herr K., der das Gelände bewohnte, behauptete, sich um Wildtiere zu kümmern und sammelte sogar Spenden für seine Organisation „Löwenherz“. Doch die Gelder wurden offenbar nicht für den angegebenen Zweck verwendet. Vor zwei Jahren griff die Polizei ein und beschlagnahmte eine Reihe von Tieren, darunter eine Sumpfohreule, einen Turmfalken, einen Igel, ein Waschbärbaby und zwei Wachteln – allesamt besonders geschützte Arten. Die beiden Vögel hatten sich schwer an den Drahtkäfigen verletzt, später verendet ein Falke, eingeschläfert.

Seit Oktober 2023 wurde Herr K. mit einem Haftbefehl gesucht. Erst vor wenigen Tagen, am Freitag, den 15. März, konnte er schließlich festgenommen werden in Westhofen und sitzt nun im Gefängnis.

Die Zustände auf dem Grundstück sind erschreckend: Die Tiere leiden unter Hunger und Durst, leben inmitten von Dreck, Scherben und sogar giftigen Substanzen. Besonders besorgniserregend ist die Anwesenheit von Pflanzen, die für die dort gehaltenen Tiere lebensbedrohlich sein können, insbesondere für das ältere Pferd.

Obwohl die Missstände offensichtlich sind, scheint das Veterinäramt Alzey bisher nicht bereit zu sein, aktiv zu werden. Sie sehen keinen Anlass, einzuschreiten, und lehnen es ab, Maßnahmen zu ergreifen.

Derzeit befinden sich noch immer zwei separat gehaltene Wildschweine, zwei Schafe, ein älteres Pferd, sechs Enten, vier Gänse und ein Hahn auf dem Grundstück.

Wer der zukünftige Halter der Tiere nun sein wird bleibt noch offen. Ersten Informationen zufolge sollte die Verantwortung für diese Tiere von dem Grundstückseigentümer übernommen werden. Er hat das Grundstück an Herrn K. verpachtet, wusste von den Tieren auf dem Grundstück jedoch nichts. Aktuell steht die Frage nach dem zukünftigen Halter der Tiere aber offen.

Es ist an der Zeit, dass die Behörden entschlossen handeln, um das Leiden dieser unschuldigen Tiere zu beenden. Die Gemeinschaft von Gundersheim und darüber hinaus sollte zusammenkommen, um sicherzustellen, dass solche Fälle von Tierquälerei nicht ignoriert werden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Text: VZ/ Redaktion Die Knipser